Wir über uns

Seit 1993 ist ein neues Landesnaturschutzgesetz in Kraft. Wie überall steht der Naturschutz in einem Konkurrenzverhältnis zur Ökonomie. Zweckmäßig ist es daher, ökologische Maßnahmen gemeinsam mit den Landwirten zu beraten und umzusetzen. Die Entwässerung teilweise unter dem Meeresspiegelliegender Flächen des Börmer Kooges war notwendig, um dort landwirtschaftliche Maschinen einsetzen zu können. Dafür mussten die Tierbestände der Wiesen und Gewässer aber größte Verluste hinnehmen: Rohrdommel, Löffelente, Rohrweihe, Wasser- und Tüpfelralle, Wachtelkönig, Rotschenkel, Trauerseeschwalbe, Blaukehlchen, Rohrschwirl, Drossel- und Schilfrohrsänger oder unter den Säugetieren der Fischotter können heute auf dem Gemeindegebiet allenfalls noch auf ihren Wanderungen beobachtet werden. Ehemalige Massenvögel wie Kiebitz und Feldlerche oder früher häufige Arten wie Rebhuhn, Wiesenpieper und Braunkehlchen sind in ihrem Fortbestand akut bedroht und auf locker verteilte Vorkommen reduziertworden. Die nächtlichen Froschchöre, die früher einen wahren Klangteppich erzeugten, sind heute auf wenige, vereinzelte Rufgruppen zusammengeschmolzen. In der Folge blieb von den zahlreich auf den Dächern brütenden Storchpaaren nur noch eines übrig.

 

Um den Amphibienbestand wieder zu stärken, unterstützt der Naturschutzverein Börm e. V. Neuanlagen von fischfreien Kleingewässern und überwacht bekannte Wanderwege (W. Daunicht). So wurde 2008 ein neuer Teich angelegt, eine neue Heimat für Amphibien.

 

Ein weiteres Ziel des Naturschutzes ist die Pflege derKnicks. Sie sollen alle 10–15 Jahre „auf den Stock gesetzt“ werden. Überhälter sollen dabei stehen gelassen werden. Beim Pflügen muss der Knickfuß geschont werden. In der Zeit vom 15. März bis 30. September dürfen Bäume, Knicks, Hecken weder gefällt noch gerodet oder auf den Stock gesetzt werden. Manche Knickgehölze in der Gemeinde sind zu stattlichen Bäumen herangewachsen, einige sind mehrere Hundert Jahre alt. Manche Redder (Doppelknicks) haben so mittlerweile Alleencharakter erlangt.

 

Die Gemeinde hat auch dank mehrerer Baumpflanzaktionen des Naturschutzvereins einen für die Geestlandschaft überdurchschnittlich hohen Laubbaumbestand, der sogar typischen Waldvogelarten wie dem Buntspecht oder dem Kleiber ein Auskommen und Bruterfolg garantiert. Schon 1999 wurden Flora-Fauna-Habitat-Flächen im Börmer Koog ausgewiesen.

 

2004 wurde die Gemeinde aufgefordert, eine Zählung der im Börmer Koog beheimateten Vogelarten durchzuführen, in diesem Fall Zwergschwan und Kiebitz. Sie weist darauf hin, dass diese Vögel als Nahrung eiweißreiches Gras benötigen, das sie nur auf gedüngten Grünlandflächen vorfinden. Sie benötigten eine kurze und wenig versteppte Grasnarbe, in die ihre Schnäbel auf der Nahrungssuche eindringen können. Außerdem müsse das Gelände übersichtlich sein, damit sie mögliche Gefahren (z. B. Raubvögel) rechtzeitig erkennen könnten. Der Zwergschwan brauche für Start und Landung offenes Wasser, das heißt, die Gräben müssten ausgebaggert werden. Deshalb sei im Koog weiterhin eine intensive Landwirtschaft notwendig.

 

Die Landwirte wehren sich gegen staatlich verordnete Nutzungsbeschränkungen zugunsten des Naturschutzes, weil sie eine erhebliche Wertminderung ihres Eigentums bedeuten können. Der Naturschutzverein sieht eine seiner wesentlichen Aufgaben darin, die einheimische Bevölkerung wie auch Gäste über Wert und landschaftlichen Reiz unserer Landschaft zu informieren. Er wendet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, bietet Kindergärten und Schulen Informationsveranstaltungen an.